Verhaltenstherapie
Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass die gleiche Situation von zwei Menschen unterschiedlich erlebt und bewertet werden kann - unsere Gedanken über eine Situation sind dafür entscheidend, mit welchen Gefühlen und Verhaltensweisen wir reagieren.
Meistens sind uns diese Prozesse aber nicht bewusst. Ein mögliches Therapieziel ist, Ordnung in diese oft verwirrenden und überfordernden Kreisläufe zu bringen, damit Sie neue Bewältigungsmechanismen entwickeln und Ihre Lebensqualität steigern können.
Früher war die Verhaltenstherapie hauptsächlich kognitiv geprägt, der Fokus der Arbeit lag also auf den Gedanken. In der modernen Verhaltenstherapie werden Gefühle, Achtsamkeit und der Körper aber genauso mit einbezogen. Die Verhaltenstherapie hebt sich von den anderen Therapieschulen vor allem dadurch ab, dass sie stark evidenzbasiert ist – das heißt, die Verfahren und Methoden werden wissenschaftlich auf ihre Wirksamkeit überprüft. Verhaltenstherapie will die Menschen zur Selbsthilfe ermächtigen – die Therapie soll so kurz wie möglich, aber so lange wie nötig sein. Der Fokus liegt auf der Verbesserung Ihrer Situation im Hier und Jetzt, dazu wird aber natürlich auch Ihre Vergangenheit mit betrachtet.
Menschenbild
In der Verhaltenstherapie gehen wir davon aus, dass Menschen aktive Lernende sind und dass wir alle durch unsere Erfahrungen und unsere Umgebung geprägt werden. Wir erlernen bestimmte Verhaltensweisen – darum können wir sie auch wieder verändern. In der Verhaltenstherapie wird der Mensch nicht als passiv oder gar als "Opfer" betrachtet. Menschen werden in einer aktiven Rolle wahrgenommen, wir haben die Fähigkeit, unsere Gedanken und Handlungen zu steuern und unsere Gefühle zu regulieren. Das bringt einerseits Verantwortung für das eigene Tun, andererseits beinhaltet es großes Potenzial für Veränderung, Wachstum und Entwicklung.
Methoden
So unterschiedlich die Themen sind, mit denen Menschen in Therapie kommen, so individuell sind die Lösungsansätze und Methoden. Die Verhaltenstherapie bietet eine große Auswahl an Techniken und Methoden, unter anderem:
• Kognitive Umstrukturierung
• Arbeit an Glaubenssätzen
• Emotionsfokussierte Methoden
• Exposition
• Verhaltensexperimente
• Imaginationen
• Training sozialer und emotionaler Kompetenzen
• Achtsamkeit
• Entspannungsverfahren